Bereits Sokrates bemerkte den Sittenverfall der Jugend: sie würde den Luxus lieben und hätte schlechte Manieren. Was würde der griechische Philosoph wohl zum heutigen Konsumverhalten vieler Kinder und Jugendlicher sagen? Stolze 23,74 Milliarden Euro wurden 2012 von Jugendlichen zwischen sechs und 19 Jahren ausgegeben – die Mehrheit der Summe wurde für Süßes, Junkfood und Getränke ausgegeben. Bubble Tea und Burger schlagen damit deutlich die Ausgaben für Klamotten oder das geliebte Handy. Sollten Eltern lieber weniger Taschengeld geben?
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Lieblingshobby Nummer 1: Shoppen
Kinder und Jugendliche wachsen im totalen Konsum auf: Samstags geht es in nächstgelegene Einkaufszentrum und sonntags wird auch noch Online geshoppt. Kein Wunder also, dass deutsche Innenstädte von Hunderten Gruppen Jugendlicher belagert werden. Der Einzelhandel hat längst begriffen, dass hier eine der kaufkräftigsten Zielgruppen liegt. Neueröffnungen preiswerter Textildiscounter, wie etwa die Eröffnung von Primark im Schloss Center in Berlin ziehen sie in Tausenden an: Jugendliche, oft noch minderjährig. Die niedrigen Preise sprechen sie an, hier können die Kids aus den Vollen schöpfen und dutzende Klamotten kaufen.
Kein Taschengeld mehr zahlen?
Eltern gelangen da schnell an ihre Grenzen, die Clique ist stärker. Der völlige Entzug des Taschengeldes ist da aber auch keine Lösung, denn gerade in jungen Jahren werden die Grundlagen für einen vernünftigen Umgang mit Geld gelegt. Bei der Höhe des Taschengelds sollte man sich an die Empfehlungen des Jugendamts halten. Möchte Ihr Kind mehr, dann muss es dafür Arbeiten. Viel wichtiger ist es, dass Sie Ihren Kindern von Anfang an einen bewussten Umgang mit Geld vorleben und beibringen.
Erklären Sie Ihnen vor einem größeren Kauf, dass die Entscheidung wohl überlegt sein sollte. Auch beim Shoppen können Sie die Kinder dazu animieren: Schuhe oder auch teure Klamotten sollten sorgfältig anprobiert werden. Eventuell verlässt man auch noch einmal den Laden ohne den Kauf zu tätigen, um bei einem Kaffee über die Sinnhaftigkeit nachzudenken. Finanzieren Sie keine Spontankäufe. Auch nach einem Shopping-Ausflug ohne Eltern, sollten Ihre Kinder dazu angehalten werden, Ihnen die gekauften Stücke zu zeigen und die Preise zu nennen. Kinder unter 18 Jahren sollten außerdem nur mit barem Geld bezahlen können – nicht mit EC- oder gar Kreditkarten.
Tipp: Auch Ihr Kind kann frühzeitig beginnen, eine Art Haushaltsbuch zu führen, in dem alle Ausgaben notiert werden. Dafür gibt es mittlerweile auch coole Apps fürs Smartphone!
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