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Typ 2-Diabetiker brauchen kaum Insulin

Typ 2-Diabetiker brauchen kaum Insulin

Die Mehrheit der Typ 2-Diabetiker kommt ohne Insulin aus

Typ 1 und Typ 2-Diabetes sind zwei völlig verschiedene Krankheiten – zwar mit derselben Folge (Anstieg der Blutzuckerwerte), aber mit unterschiedlichen Behandlungs-ansätzen.

Während alle Typ 1-Diabetiker zwingend Insulin spritzen müssen (Insulinmangel), sind es bei den Typ 2-Diabetikern in Deutschland nur geschätzte 20-25 Prozent. Denn bei ihnen produziert der Körper weiterhin Insulin – allerdings gibt es auch hier Probleme.

Wie funktioniert das genau mit dem Insulin?

Insulin wirkt nach demselben Prinzip wie Schlüssel und Schloss. Der mit der Nahrung aufgenommene Zucker gelangt zunächst in den Darm und wird dort in kleinste Teilchen aufgespaltet (Glucose).

Diese werden dann über den Blutweg in die Leber und in Muskel- und Fettzellen transportiert. Insulin sorgt an dieser Stelle dafür, dass die Glucose in die Zellen eintreten kann und dort als direkter Energielieferant dient oder als Energiespeicher angelegt wird.

• Beim Typ 1-Diabetes bildet der Körper durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems Antikörper, die die eigenen insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstören. Die Produktion kommt dadurch komplett zum Erliegen und die Patienten sind auf das Spritzen von Insulin angewiesen.

ie Ursachen für den Typ 1-Diabetes sind nicht ganz geklärt. Es ist wahrscheinlich, dass neben einer genetischen Veranlagung bestimmte Virusinfektionen und Umweltfaktoren eine wesentliche Rolle spielen.

• Bei der Entstehung eines Typ 2-Diabetes lässt die Wirkung des körpereigenen Insulins (Insulinresistenz) oder auch die Insulinproduktion nach. Dies wird neben möglichen Erbanlagen vor allem durch Überernährung und Bewegungsmangel begünstigt – und genau hier setzt auch die Behandlung an.

Die Therapiestufen bei Typ 2-Diabetes

Bei der Diagnose Typ 2-Diabetes setzt der Facharzt (Diabetologe) als erstes auf eine Bewegungs- und Ernährungstherapie – gekoppelt mit einer intensiven Schulung des Patienten in der diabetologischen Schwer-punktpraxis und der frühzeitigen Einnahme von Metformin. Wird eine Senkung des Blutzuckers dadurch nach einer gewissen Zeit nicht erreicht, so werden zunächst andere orale Antidiabetika (OAD) eingesetzt, z.B.:

* Sulfonylharnstoffe für eine vermehrte Insulinproduktion,
* Glitazone für eine Verbesserung der Insulinempfindlichkeit
* oder DPP4-Hemmer für eine längere und bessere Wirksamkeit von körpereigenem Insulin.

Bringen auch diese nicht den erwünschten Erfolg, muss die medikamentöse Therapie durch eine zusätzliche Insulingabe ergänzt oder sogar durch eine intensivierte Insulingabe komplett ersetzt werden. Patienten mit einem Typ 2-Diabetes werden im Regelfall erst mit Insulin behandelt, wenn alle anderen Behandlungsoptionen erfolglos waren.

Die richtige Einstellung erfolgt beim Diabetologen

Die richtige Therapie ist für die Patienten zur Erhaltung ihrer Lebensqualität unheimlich wichtig. Ein Diabetologe leistet mit seinem Spezialisten-Team aus Diabetesberatern, Psychologen und Podologen (speziell ausgebildeten, medizinischen Fußpflegern) eine individuelle, auf die Erkrankung zugeschnittene Therapie.

Der Patient wird nicht „zuckerzentriert“ behandelt, d.h. lediglich medikamentös eingestellt, sondern erhält darüber hinaus eine umfassende Betreuung in allen Bereichen, z.B. Umstellung von Ernährung und Bewegungsgewohnheiten oder Beratung zum Umgang mit der Krankheit. Einen Diabetologen in Ihrer Nähe finden Sie unter www.diabetes-schwerpunktpraxis.de

Quelle Text und Bild: BVND

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