Akupunktur verspricht unter anderem Schmerzlinderung, aber wie soll das möglich sein, wenn oftmals schon die Vorstellung von Nadeln in der Haut als höchst unangenehm empfunden wird? Wir stellen neben der klassischen Methode zwei weitere Therapien vor, die Schmerzfreiheit bei der Behandlung versprechen.
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Die klassische Akupunktur
Als Teilgebiet der Chinesischen Medizin blickt die Akupunktur auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. Quellen aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus belegen, dass die Heilmethode damals schon im Reich der Mitte zum Einsatz kam. Der Holländer De Bondt sorgte 1675 dafür, dass sie auch in Europa bekannt wurde.
Die Behandlungsmethode basiert auf dem Glauben, dass die Lebensenergie (Qi) des Menschen alle Körperfunktionen steuert. Sie zirkuliert entlang von zwölf Meridianen (Längsbahnen) und acht Extrameridianen, auf welchen sich insgesamt 700 Akupunkturpunkte befinden. Bei der Behandlung werden Nadeln in ausgewählte Akupunkturpunkte gesteckt, sodass der durch die Krankheit gestörte Energiefluss ausgeglichen werden kann. (Quelle)
Heutzutage wird die Akupunktur vor allem bei Kopf- und Rückenschmerzen sowie zur allgemeinen Schmerzlinderung angewandt. Jedoch wird auch diese Behandlungsmethode von den Gegnern der Alternativmedizin als wertlos im Hinblick auf tatsächlich stattfindende Heilungserfolge angesehen. In der seit Jahren geführten Debatte werfen Verfechter der klassischen Medizin den alternativen Heilmethoden vor, außer einem Placebo-Effekte keinen Nutzen zu haben. Doch eine kürzlich erschienene Metaanalyse von 29 Akupunktur-Studien konnte eindeutig feststellen, dass Akupunktur nicht nur auf psychologischen Effekten beruht.
Die Moxa-Therapie: Heilen durch Wärme
Die Moxa-Therapie, auch Moxibustion genannt, stellt einen Teilbereich der klassischen Akupunktur dar, unterscheidet sich von dieser aber, indem Wärme statt der Nadeln zur Heilung eingesetzt wird. Bei der Therapie wird Wärme, die beim Verbrennen von Beifußkraut oberhalb der Akupunkturpunkte entsteht, zur Stimulation der Akupunkturpunkte verwendet. Da dieser Vorgang nicht schmerzhaft ist, meistens sogar als angenehm und entspannend empfunden wird, nehmen Patienten die Moxa-Therapie sehr gerne in Anspruch. Mehr Informationen zum positiven Effekt der Moxibustion finden Sie hier.
Vorteile der Wrist-Ankle Akupunktur
Im Gegensatz zur klassischen Akupunktur ist die Wirst-Ankle Akupunktur (WAA) ein relativ junges Teilgebiet der Akupunktur. Entwickelt wurde die Handgelenk-Knöchel-Akupunktur 1965 von Prof. Xinshu Zhang. Diese Form der Therapie bietet ebenfalls den Vorteil einer nahezu schmerzfreien Behandlung, bei der jeweils sechs Nadeln über dem Handgelenk und sechs über dem Knöchel platziert werden. Diese Form der Therapie gilt als besonders sicher, weil die Verletzungsgefahr für Nerven, Organe oder große Gefäße gleich null ist. Zudem bietet die WAA einen breiten Anwendungsbereich und erzielt oft sehr schnell positive Ergebnisse.
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