Ruhig sitzen und brav den Tischmanieren folgen, das konnte schon Philipp im Struwwelpeter nicht. Heute steht das Zappelphilipp-Syndrom umgangssprachlich für eine ganze Generation: 500 000 seien laut Bundesärztekammer von der Diagnose ADHS betroffen. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen und immer mehr Eltern, Lehrer und auch Ärzte fragen sich, ob das wirklich sein kann. Leiden Kinder heute häufiger unter Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität?
Inhalt
Schneller, weiter, höher – Gesellschaftsdruck?
Die Kritik an ADHS ist vielschichtig und reicht von völliger Ignoranz bis hin zur totalen Akzeptanz. Irgendwo in der Mitte finden sich dann die, für die ADHS zu schnell diagnostiziert und Medikamente zu unbedacht verabreicht werden. Als reine Modekrankheit kann man das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit oder ohne Hyperaktivität nicht bezeichnen. Und denen, die wirklich dran leiden, muss oftmals auch durch medikamentöse Behandlung geholfen werden. Richtig ist aber auch, dass nicht jedes Kind, das zu Unruhe und Bewegungsdrang neigt, gleich krank ist. Wichtig für eine fundierte Diagnose ist zudem die Langzeitbeobachtung; nur von einem Patientengespräch mit Eltern kann niemand ADHS diagnostizieren.
[su_box title=“ADHS bei Kindern – Fake oder Realität?“ box_color=“#e9d4ef“]Wenn die Diagnose nicht ADHS lautet und Eltern dennoch mit ihrem unruhigen Kind überfordert sind, dann bieten die Homöopathie und die Alternativmedizin Lösungsansätze. Motorische Unruhe, Schlafprobleme, aber auch Konzentrationsprobleme können mit homöopathischen Arzneien oder den Bachblütenmischungen behandelt werden. Dafür sollten Sie sich beim klassischen Homöopathen beraten und einen auf das Kind individualisierten Behandlungsplan erstellen lassen.
Aber auch aus der sogenannten Kinesiologie gibt es Übungen, die Ihrem Kind dabei helfen können, sich besser zu konzentrieren und Schulaufgaben besser zu bewältigen. Besonders bekannt ist die liegende Acht, die man mit den Armen nachfährt. Die Überkreuzbewegung stimuliert beide Gehirnhälften und kann zum Beispiel vor oder auch während den Hausaufgaben helfen, um neue Konzentration zu tanken. Ähnlich wie bei Erwachsenen helfen aber auch kurze Ruhephasen während des Tages oder sportlicher Ausgleich, die sich in einen klar strukturieren Tagesablauf einfügen.[/su_box]
Fazit zur Hyperaktivität bei Kindern
Ob immer mehr Kinder nun an ADHS und Hyperaktivität leiden oder ob früher die Diagnosemethoden einfach noch nicht so weit waren, bleibt unbeantwortet. Gesellschaftlicher Wandel lässt sich auch an Krankheitsbildern festmachen, allerdings sind wir heute eben auch viel sensibler für die psychischen Leiden unserer Kinder!