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Heller Stuhlgang: Was steckt dahinter?

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Heller Stuhlgang: Was steckt dahinter?

Das Wichtigste in Kürze

Was bedeutet heller Stuhlgang?

Heller Stuhlgang bedeutet, dass der Stuhl weniger Gallenfarbstoffe enthält als normalerweise. Das kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Ernährungseinflüsse, Medikamente oder Erkrankungen der Organe. Lies hier mehr darüber…

Muss man bei hellem Stuhlgang zum Arzt gehen?

Wenn der Stuhl nur einmalig oder gelegentlich hell ist und keine anderen Beschwerden auftreten, ist das meist kein Grund zur Sorge. Wenn der Stuhl dauerhaft weiß oder gräulich ist oder andere Symptome hinzukommen, ist ein Arztbesuch erforderlich.

Mit was hängt die Farbe des Stuhlgangs zusammen?

Die Farbe des Stuhlgangs ist an Faktoren wie der Ernährung, den Medikamenten oder der Gesundheit des Verdauungssystems geknüpft. Erfahre hier, welche Stuhlgang-Farbe was bedeutet…

Ist Dir aufgefallen, dass Dein Stuhl heller ist als sonst? Das kann verschiedene Ursachen haben. Manche sind harmlos, andere können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. In diesem Blogbeitrag erfährst Du, was heller Stuhlgang bedeutet, welche Ursachen er haben kann und wann Du einen Arzt aufsuchen solltest.

Was ist normaler Stuhlgang?

Unser Stuhlgang gibt häufig Aufschluss darüber, ob wir gesund sind.

Normaler Stuhl ist durchgehend gelblich-braun bis dunkelbraun. Er hat eine weiche und klare Konsistenz. Die Stuhlmenge hängt dabei von der Ernährung ab. Im Durchschnitt scheidet der Mensch 60 bis 250 Gramm Stuhl pro Tag aus.

Fasten und ballaststoffarme Kost vermindern die Stuhlmenge, vegetarische (ballaststoffreiche) Kost erhöht sie häufig. Die Stuhlfrequenz ist von Person zu Person und von Situation zu Situation unterschiedlich. Mehrmals täglich Stuhlgang kann ebenso normal sein wie nur alle paar Tage.

So kommt die Farbe zustande

Die Farbe des Stuhls wird vor allem durch die Gallenfarbstoffe Bilirubin und Biliverdin bestimmt, die beim Abbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin entstehen. Sie werden in der Leber verarbeitet und über die Gallenblase in den Darm abgegeben. Dort werden sie von Bakterien weiter abgebaut und in verschiedene Farbstoffe umgewandelt, die dem Stuhl seine charakteristische braune Farbe verleihen.

Was verändert die Stuhlfarbe?

Verschiedene Faktoren können die Farbe des Stuhls verändern. Manche sind harmlos, andere können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Hier sind einige mögliche Ursachen für helleren Stuhl:

  • Einflüsse der Ernährung: Bestimmte Nahrungsmittel können den Stuhl vorübergehend heller färben, zum Beispiel Milchprodukte, Bananen, Reis oder Kartoffeln. Auch eine ballaststoffarme oder fettreiche Ernährung kann zu einem helleren Stuhl führen. Dies ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis, solange der Stuhl nicht dauerhaft hell bleibt oder andere Beschwerden auftreten.
  • Medikamente: Auch einige Medikamente können den Stuhl heller machen, zum Beispiel Antibiotika, Antazida, Antidepressiva oder Schmerzmittel. Denn sie können die Darmflora verändern oder die Gallensekretion hemmen. Auch hier gilt: Verschwindet der helle Stuhl nach Absetzen des Medikaments wieder, ist das meist kein Problem.
  • Erkrankungen der Leber: Die Leber ist für die Produktion und Ausscheidung des Gallenfarbstoffs verantwortlich. Ist die Leber geschädigt, zum Beispiel durch eine Virusinfektion (Hepatitis), eine Alkoholerkrankung oder eine Fettleber, kann sie diese Funktion nicht mehr erfüllen. In diesem Fall gelangen weniger Farbstoffe aus der Galle in den Darm und der Stuhl wird heller. Dies kann ein ernstes Warnzeichen sein und sollte ärztlich abgeklärt werden.
  • Probleme mit der Galle: Die Gallenblase speichert die Gallenflüssigkeit und gibt sie bei Bedarf in den Darm ab. Ist die Gallenblase entzündet (Cholezystitis) oder verstopfen Gallensteine die Gallengänge (Cholelithiasis), kann die Gallenflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen. Dann fehlen auch die Gallenfarbstoffe im Darm und der Stuhl wird heller. Auch dies kann auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen und sollte nicht ignoriert werden.
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse: Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungsenzyme, die zusammen mit der Galle in den Darm gelangen. Ist die Bauchspeicheldrüse entzündet (Pankreatitis) oder hat sie einen Tumor (Pankreaskarzinom), kann sie diese Funktion nicht mehr erfüllen. Die Folge ist, dass die Verdauung der Nahrungsbestandteile nicht mehr möglich ist und der Stuhl eine hellere Farbe annimmt. Auch dies ist ein ernstzunehmender Befund und sollte schnellstmöglich abgeklärt werden.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Auf der Toilette verbringen wir alle Zeit – doch die Stuhlfarbe und -konsistenz kann sich unterscheiden.

Wenn der Stuhl nur einmal oder gelegentlich hell ist, besteht in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Ist der Stuhl jedoch dauerhaft weiß oder gräulich, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt vor allem, wenn weitere Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Gewichtsverlust, Juckreiz, Gelbsucht oder Blut im Stuhl hinzukommen. Dies können Anzeichen für eine schwere Leber-, Gallen- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankung sein.

Der Arzt wird zunächst eine gründliche Anamnese durchführen und nach möglichen Risikofaktoren wie Alkoholkonsum, Medikamenteneinnahme oder Reisen fragen. Dann wird er eine körperliche Untersuchung durchführen und den Bauch abtasten. Um die Ursache für den hellen Stuhl zu finden, sind meist weitere Untersuchungen notwendig, zum Beispiel:

  • Blutuntersuchungen: Aus einer Blutprobe kann der Arzt Leber- und Bauchspeicheldrüsenwerte sowie Entzündungsparameter bestimmen. Diese können Hinweise auf eine Hepatitis, eine Gallenblasenentzündung, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder einen Tumor geben.
  • Stuhluntersuchung: Anhand einer Stuhlprobe kann der Arzt den Gehalt an Gallenfarbstoffen, Fett und Blut im Stuhl messen. Dies kann Hinweise auf eine gestörte Gallensekretion oder Fettverdauung geben.
  • Endoskopische Untersuchung: Bei einer endoskopischen Untersuchung kann der Arzt den Magen-Darm-Trakt von innen betrachten. Dabei werden Veränderungen der Schleimhaut wie Geschwüre oder Polypen erkannt. Außerdem kann er mit einem speziellen Endoskop (ERCP) die Gallenwege und den Bauchspeicheldrüsengang untersuchen und gegebenenfalls Gallensteine entfernen oder Gewebeproben entnehmen.
  • Ultraschalluntersuchung: Mit einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse bildlich darstellen. So kann er Veränderungen wie Entzündungen, Steine oder Tumore erkennen.

Wie wird heller Stuhl behandelt?

Die Behandlung von hellem Stuhl hängt von der Ursache ab. In manchen Fällen reicht es aus, die Ernährung umzustellen oder Medikamente abzusetzen. In anderen Fällen sind Medikamente oder eine Operation notwendig.

  1. Hepatitis: Hepatitis wird mit antiviralen Medikamenten oder einer Impfung behandelt, je nach Art des Erregers. Bei einer chronischen Hepatitis muss die Leberfunktion regelmäßig kontrolliert werden. Eine Leberzirrhose kann die Folge sein und eine Lebertransplantation notwendig machen.
  2. Gallenblasenentzündung: Eine Gallenblasenentzündung wird meist mit Antibiotika und Schmerzmitteln behandelt. Wenn die Entzündung nicht abklingt oder häufig wiederkehrt, kann eine operative Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) notwendig werden.
  3. Gallensteinleiden: Gallensteine werden je nach Größe und Lage mit Medikamenten aufgelöst oder mit Stoßwellen zertrümmert (Lithotripsie). Ist dies nicht möglich oder treten Komplikationen auf, müssen die Steine operativ entfernt werden (Cholezystektomie oder ERCP).
  4. Bauchspeicheldrüsenentzündung: Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung wird je nach Schweregrad mit Schmerzmitteln, Infusionen und Nahrungskarenz behandelt. Wenn die Entzündung chronisch wird oder Komplikationen auftreten, können Medikamente zur Enzymersatztherapie oder eine Operation zur Entfernung der Steine eingesetzt werden.
  5. Bauchspeicheldrüsenkrebs: Bauchspeicheldrüsenkrebs wird je nach Stadium und Ausbreitung mit Operation, Chemotherapie und Bestrahlung behandelt. Die Heilungschancen sind jedoch meist gering, da die Erkrankung oft erst spät erkannt wird.

Wie kann man hellem Stuhlgang vorbeugen?

Um hellem Stuhl vorzubeugen, kann man einige Maßnahmen ergreifen, die die Gesundheit von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse fördern. Dazu gehören

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß kann die Verdauung unterstützen und der Bildung von Gallensteinen vorbeugen. Fettreiche, zuckerhaltige und stark gewürzte Speisen sollten dagegen vermieden werden, da sie die Leber belasten und die Gallensekretion hemmen können.

Regelmäßige Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität von mindestens 30 Minuten pro Tag kann das Körpergewicht regulieren und das Risiko für Lebererkrankungen, Gallensteine und Bauchspeicheldrüsenkrebs senken. Übergewicht sollte vermieden oder reduziert werden, da es die Leberfunktion beeinträchtigen und die Gallensekretion hemmen kann.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 Litern pro Tag kann die Verdauung fördern und der Bildung von Gallensteinen vorbeugen. Alkohol sollte nur in Maßen genossen werden, da er die Leber schädigen und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen kann.

Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten

Einige Medikamente können den Stuhl heller machen oder Leber, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse schädigen. Deshalb immer den Beipackzettel lesen und die Dosierung einhalten.

Hinweis: Bei längerem Gebrauch oder Nebenwirkungen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Früherkennung von Krankheiten

Um schwerwiegende Erkrankungen wie Hepatitis, Cholezystitis, Pankreatitis oder Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig erkennen und behandeln zu können, sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. Dazu gehören Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen oder Stuhltests. Bei unklaren Beschwerden oder auffälligem Stuhlgang sollte man sich nicht scheuen, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

Die Stuhlfarben reichen von Braun bis Lehmfarben

Wichtig ist, dass man sich über die Bedeutung der Stuhlfarbe im Klaren ist, denn im Zweifelsfall kann viel dahinterstecken.

Die Stuhlfarbe kann durch verschiedene Faktoren wie Ernährung, Medikamente oder die Gesundheit des Verdauungssystems beeinflusst werden. Nachfolgend einige allgemeine Hinweise zur Bedeutung der Stuhlfarbe:

  • Braun: Dies ist die normale Stuhlfarbe, die durch die Gallenfarbstoffe Bilirubin und Biliverdin bestimmt wird. Je nach Menge und Abbau der Gallenfarbstoffe im Darm kann die Farbe zwischen helleren und dunkleren Brauntönen variieren.
  • Rot: Dies kann durch den Verzehr von roten Lebensmitteln wie Rote Bete, Tomaten oder Beeren verursacht werden. Es kann aber auch frisches Blut im Stuhl bedeuten, das auf eine Verletzung oder Entzündung im unteren Verdauungstrakt hinweist.
  • Schwarz: Durch den Verzehr von dunklen Lebensmitteln wie Heidelbeeren, Lakritz oder Eisenpräparaten ist eine schwarze Farbe möglich. Es kann sich aber auch um altes Blut im Stuhl handeln, das auf eine Blutung im oberen Verdauungstrakt hinweist.
  • Gelb: Werden viele Milchprodukte verzehrt oder bestehen eine Glutenunverträglichkeit oder Probleme bei der Fettverdauung, ist gelber Stuhlgang möglich. Er kann aber auch auf einen Fettstuhl hindeuten, der auf eine Störung der Pankreas- oder Leberfunktion hindeutet.
  • Grün: Kann entstehen durch viele grüne Nahrungsmitteln wie Spinat, Salat oder Brokkoli. Möglich ist auch eine beschleunigte Darmpassage, bei der die Gallenfarbstoffe nicht genügend Zeit haben, sich in Braun umzuwandeln.
  • Lehmfarben: Möglicherweise besteht ein Mangel an Gallenfarbstoffen im Stuhl, was auf eine Funktionsstörung der Leber oder der Gallenblase schließen lässt.

Achtung: Alle Stuhlfarben, die nicht dem typischen Braun entsprechen, sollten mit dem Arzt besprochen werden.

Krank oder doch nur durch das Essen hell?

Auffälliger Stuhlgang kann verschiedene Ursachen haben. Manche sind harmlos, andere können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Wenn der Stuhl dauerhaft weiß oder gräulich ist, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Um hellem Stuhl vorzubeugen, kann man einige Maßnahmen ergreifen, die die Gesundheit von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse fördern. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige Bewegung, Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten und die Früherkennung von Krankheiten.

Quellen

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