Franz Beckenbauer, Flavio Briatore, Anthony Quinn und Michael Douglas haben eins gemeinsam: sie alle sind spät Vater geworden.
Eine Statistik, auf die im ZDF Magazin Mona Lisa hingewiesen wurde, geht davon aus, dass jedes 20. Kind bei der Geburt einen Vater über 50 Jahren hat. Doch eine späte Vaterschaft bringt nicht nur Vorteile mit sich.
Inzwischen sind mehrere Studien veröffentlicht worden, die einen Zusammenhang zwischen dem Alter des Kindsvaters und unter anderem neurologischen Erkrankungen wie Autismus und Schizophrenie beim Kind herstellen.
Ebenfalls erhöht sich das Risiko bipolarer Störungen auf das 1,37 fache, wenn der Vater älter als 55 Jahre ist, im Vergleich zu 20 bis 24 jährigen Vätern. Dies errechneten Forscher des Karolinska-Instituts in Stockholm im Jahr 2008 auf Basis der Daten von 13.428 Patienten.
Molekularbiologische Studien aus den letzten Jahren lassen keine Zweifel daran, dass die Zeit auch den Mann im Sinne der Vaterschaft keineswegs begünstigt oder gar verschont. Mit den jahren leidet die Zeugungsfähigkeit des Mannes, das Ejakulat nimmt ab und die Spermien verlieren an Schwung.
Die Epidemiologin Brenda Eskenazi von der Universität in Berkeley stellte gemeinsam mit Kollegen in einer Untersuchung fest, dass auch die Fähigkeit der Spermien, zielgerichtet zu schwimmen deutlich nachlässt. Dazu war das Sperma von 97 gesunden Männern im Alter von 22 bis 80 Jahren genau untersucht worden. Neben den Bewegungsmängeln zeigte sich auch eine verminderte Qualität des Spermas.
Auch die natürliche Auslese beschädigter Zellen, die sogenannte Apoptose, nimmt etwa ab dem Alter von 35 Jahren kontinuierlich ab.
Zwar droht bei späten Vätern im Gegensatz zu späten Müttern nicht die Gefahr der unregelmäßigen Chromosomenverteilung wie beispielsweise der Trisomie 21, die zum Down-Syndrom führt, dafür aber treten in den Samenzellen mehr Mutationen auf, die zu anderen genetischen Gefahren beim Nachwuchs führen können.
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