„Frauen am Steuer, das wird teuer!“ – Dieser oft zitierte Satz ist nur ein Beispiel für die zahlreichen Mythen und Vorurteile, die rund um das Thema Frauen und Autofahren existieren. Ob fehlendes räumliches Denken, Unsicherheit beim Einparken oder angebliche Unfähigkeit, sich im Straßenverkehr zurechtzufinden – diese Stereotype haben sich hartnäckig in unserer Gesellschaft verankert. Doch sind sie wirklich gerechtfertigt oder handelt es sich dabei um nichts weiter als hartnäckige Vorurteile? In diesem Artikel wollen wir ein paar gängigsten Mythen auf den Prüfstand stellen.
Inhalt
Mythos 1: Frauen können nicht einparken
Natürlich blanker Unsinn! Während sich so mancher Mann im heillosen Durcheinander wähnt, wenn es darum geht, dass Frauen einparken, beweisen zahlreiche Fahrerinnen Tag für Tag das Gegenteil. So ist es wenig überraschend, dass das Geschlecht beim filigranen Manövrieren in einer Parklücke keine Rolle spielt, sondern allein die Geschicklichkeit – und mit dieser sind nicht allein Männer gesegnet. Übrigens gibt es so einige männlicher Fahrer, die regelmäßig beim Einparken versagen, darüber gesprochen wird natürlich nicht.
Mythos 2: Frauen am Steuer sind vorsichtiger als Männer
Mit Blick auf die Unfallstatistik stimmt das. Denn Männer bauen nicht nur mehr Unfälle, sondern auch folgenschwerere. Somit muss auch die Pannenhilfe häufiger zu männlichen Fahrern ausrücken. Dass Männer, besonders Anfänger und Fahrer unter 30 Jahren, vermehrt in Unfälle verwickelt sind, führt auch dazu, dass sie öfter ihren Führerschein aufgrund schwerer Verkehrsvergehen abgeben müssen oder zu saftigen Bußgeldern verdonnert werden.
Mythos 3: Frauen fahren lieber Automatik
Stimmt nicht. Beim Autokauf entscheiden sich deutlich mehr Männer für ein Automatikgetriebe als Frauen. So verzichtet fast jeder vierte Mann auf das Kupplungspedal am Steuer, während nicht einmal 10 Prozent der Frauen einen Wagen mit Automatikschaltung wählen. Grund hierfür könnte sein, dass Frauen eher kleine Autos kaufen und diese seltener mit Automatikgetriebe angeboten werden, um den Preis günstiger zu halten.
Mythos 4: Frauen verfahren sich öfter
Falsch! Studien haben gezeigt, dass es keinen geschlechtsspezifischen Zusammenhang zwischen dem Orientierungssinn und dem Geschlecht gibt. Der Eindruck, dass sich Frauen gerne mal verfahren, könnte darauf zurückzuführen sein, dass Frauen eher anhalten und jemanden nach dem Weg fragen als Männer. Dabei steht gleichzeitig der Verdacht im Raum, dass Männer zu stolz sind, zuzugeben, vom Weg abgekommen zu sein, da um Hilfe bitten teilweise noch immer als Schwäche angesehen wird. In Zeiten von Google Maps, Navigationsgeräten & Co. dürfte dieser Mythos aber bald der Vergangenheit angehören.