Eine Weinverkostung steht auf der Bucket-List von vielen Menschen. Kein Wunder, denn schließlich gehört Wein zu den beliebtesten Spirituosen, mit dem man nicht nur einen guten Geschmack, sondern auch ein ganz besonderes Lebensgefühl verbindet. Eine Weinverkostung wird normalerweise von Fachleuten durchgeführt, die für eine Verkostung sogar zu einem nach Hause kommen. Aber klappt das auch ohne Profi? Wir haben im Folgenden ein paar Tipps für eine – wenn auch semiprofessionelle – Weinprobe mit Freunden, die dafür aber um so mehr Spaß machen wird.
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Die Location
Wenn ihr die Weinprobe veranstaltet, dann ist die Location höchstwahrscheinlich euer Zuhause. Damit die eingeladenen Gäste den Wein richtig beurteilen können, braucht es jedoch ein paar kleine Voraussetzungen. Zunächst einmal sollte es hell genug sein. Das Tasting sollte daher nicht erst beginnen wenn es schon dunkel ist, da sich die unterschiedlichen Farben des Weines am allerbesten im Tageslicht beurteilen lassen. Damit man die Nuancen der Farbunterschiede noch besser unterscheiden kann, könnt ihr wahlweise einen weißen Tisch oder eine weiße Tischdecke wählen. Vor dem Trinken wird nämlich die Farbe des Weines geprüft, indem man das Glas gegen eine helle Oberfläche hält.
Wenn sich viele Menschen über längere Zeit in einem Raum aufhalten, essen, trinken und lachen, dann wird es schnell mal stickig. Um die speziellen Feinheiten im Geruch der Weine unterscheiden, beziehungsweise erst einmal wahrnehmen zu können, muss regelmäßig gelüftet werden. Idealerweise findet die Weinprobe direkt im Garten oder auf dem Balkon statt, wenn der Platz es zulässt.
Eins nach dem anderen
Für welche Weine ihr euch entscheidet, ist natürlich euch und den persönlichen Vorlieben eurer Gäste überlassen. Am Spannendsten ist es jedoch, wenn ihr sowohl Weißwein, als auch Rosé und Rotwein in verschiedenen Varianten zur Verkostung anbietet. Den könnt ihr entweder im Fachhandel vor Ort kaufen oder aber ganz bequem im Internet bestellen und euch den Wein direkt vor die Haustür liefern lassen. Auch bei der Reihenfolge, in der die Weine probiert werden, gibt es Regeln an die ihr euch halten könnt. So wird der Weißwein vor dem Rosé getrunken, der Rotwein kommt ganz zum Schluss. Innerhalb dieser Kategorien wird noch einmal nach Jahrgang (von jung nach alt), Süße (von trocken zu lieblich) und Alkoholgehalt (erst die leichten Weine, dann die schweren) unterschieden.
Welche Gläser für welchen Wein?
Wer keine riesige Auswahl an unterschiedlichen Weingläsern zuhause hat, muss für die Verkostung natürlich nicht extra welche kaufen. Wer es jedoch professionell aufziehen will, der reicht für jeden Wein ein neues Glas. Nur so kann man den Wein direkt vergleichen ohne vorher das Glas ausspülen zu müssen und kann die feinen Unterschiede im Geschmack erkennen. Wer noch einen Schritt weiter gehen will, der präsentiert die richtigen Gläser für unterschiedliche Weine, denn natürlich gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Weingläsern für Rot- und Weißwein. Die Weißweingläser sind schlank und werden oben leicht schmaler, während die Rotweingläser eher größer und bauchig sind.
Verkostung mit allen Sinnen
Nun geht es endlich ans Probieren! Die Verkostung findet mit allen Sinnen statt: Auge, Nase und Mund. Zunächst geht es darum die Farbe des Weins zu begutachten. Ist sie eher gelblich, durchsichtig oder grünlich? Eher lila, bläulich oder bräunlich? Die Farbe des Weins kann einiges über ihn aussagen, so ist ein gelblicher Weißwein beispielsweise gereifter als ein hellerer mit noch grünlichem Unterton. Beim Rotwein deuten eine lila oder bläuliche Färbung auf einen jungen Wein hin, während der braune Unterton eines Rotweins verrät, dass er schon ein paar Jahre älter ist. Ist der Wein klar oder trüb? Daran kann man erkennen ob er gefiltert oder geklärt wurde.
Nun ist die Nase an der Reihe. Schwenkt das Glas leicht in kreisförmigen Bewegungen, schließt die Augen und entdeckt die vielfältigen Geruchswelten der verschiedenen Sorten. Hier gibt es kein richtig oder falsch, viele Nasen haben auch viele unterschiedliche Assoziationen. Spannend ist es, diese dann später mit den Angaben auf der Flasche zu vergleichen? Wie viele von euch lagen wohl richtig?
Endlich darf auf probiert werden. Nehmt einen kleinen Schluck und lasst ihn auf euch wirken. Setzt sich der aromatische Eindruck der Nase nun am Gaumen fort? Wie werden Säure, Süße, Nachgeschmack und Alkoholgehalt wahrgenommen? Übrigens: Auch wenn die Annahme weit verbreitet ist, dass zu einer richtigen Weinprobe auch eine Käseplatte gehört, so ist dies falsch. Der Käse ist viel zu intensiv und verfälscht den Geschmack des Weines. Wer alles richtig machen möchte, der reicht zum Weintasting nur Wasser und etwas Baguette, um nach dem Probieren die Geschmacksnerven zu neutralisieren.
Wein ausspucken oder herunterschlucken?
Die große Frage ist: Darf ich den Wein herunterschlucken oder sollte ich ihn ausspucken wie es die Profis tun? Für Anfänger in einer Weinrunde unter Freunden empfehlen wir ganz klar, den Wein auch herunterzuschlucken. Die Profis spucken den Wein nach dem Probieren wieder aus, da sich der Alkoholgehalt bei den Mengen an Wein doch sehr schnell bemerkbar machen würde. Da es sich für Anfänger empfiehlt bei den ersten Tastings eh nicht mehr als fünf oder sechs Weine zu probieren, da man mit dem Vergleich sonst überfordert wäre, spricht nichts dagegen den Wein zu trinken.
Fazit
Eine Weinprobe macht vielen Weinliebhabern großen Spaß, da man die Gerüche und Geschmäcker mal mit einer ganz anderen Herangehensweise erleben kann. Gerade Anfänger auf diesem Gebiet müssen all die Regeln und Vorschriften wie man was zu probieren hat nicht so genau nehmen. Für den Anfang reichen oben genannte Tipps, um aus der ersten selbst organisierten Weinprobe mit Freunden einen gelungenen Abend zu machen.