So rasant, wie sich in Deutschland die Kirchenaustritte mehren, so schnell verbreitet sich die neue Spiritualität. Besonders Frauen fühlen sich vom Transzendentalen angezogen und wenden sich gerne neuen Religionen zu. Bestärkt wird dieser Trend durch prominente Vorbilder, wie J.K. Rowling oder Prinzessin Märtha Luise, die offen zu ihrer Spiritualität stehen. Aber was macht die neue esoterische Welle eigentlich so besonders und wo liegen die Gefahren?
Inhalt
Meditation und Tarot statt Weltreligionen
Früher war die Informationslage über asiatische Meditationslehren oder Hellseherei hierzulande noch eher gering. Waren die Eltern in der katholischen oder evangelischen Kirche, ging die Zugehörigkeit automatisch auf die Kinder über, auch wenn der Glaube nicht aktiv praktiziert wurde. Durch das Internet und die weltweite Vernetzung können wir uns jedoch heutzutage in null Komm nichts über Yoga, Sikhismus oder transzendentale Meditation informieren und selber Teil einer spirituellen Bewegung werden. So können Sie sich bei vistano.de zum Beispiel die Zukunft voraus sagen lassen oder bei youtube jeden Tag eine neue geführte Meditation nach-meditieren.
Spiritualität und Prominenz
Problematisch stuft zum Beispiel die Sektenbeobachterin Ursula Caberta die Verbindung von Prominenten und Esoterik ein. Denn immer mehr Weltstars sprechen öffentlich über ihre religiösen und spirituellen Vorlieben. Bekanntestes Beispiel dürfte wohl Madonna sein, die mit ihrer Kabbala-Angehörigkeit als Vorreiterin der neuen Esoterikverrücktheit gilt. Ganz aktuell begleitete zum Beispiel eine Gala-Redakteurin die norwegische Prinzessin Märtha Louise zu einem, von ihr geführten, Engel-Seminar am Chiemsee und die Intouch berichtet davon, dass Starlet Lindsay Lohan in ihrer Freizeit spirituelle Lieder trällert. Sogar die weltbekannte Autorin J.K. Rowling spricht jetzt ganz offen über ihr Interesse am indischen Sikhismus, einer spirituellen Bewegung, die sich besonders durch Toleranz gegenüber anderen Religionen auszeichnet. Die Offenheit der Prominenz könnte auch dazu führen, dass Fans der Stars leichtes Futter für unseriöse Anbieter des Esoterik-Sektors sein könnten.
Gefahren der Esoterik-Bewegung
An sich ist der Glaube an etwas übersinnliches nichts Schlimmes und viele Menschen profitieren von, den wieder entdeckten, altertümlichen Meditations-Methoden und spirituellen Bräuchen. Problematisch wird es jedoch, wenn der Esoterik-Sektor zu stark kommerzialisiert wird und zum Selbstbedienungsladen für kleine Helfer gegen Alltagssorgen verkommt. Wer sich von spirituellen Strömungen angezogen fühlt, sollte sich genauer mit deren Hintergründen auseinander setzten und vor Seminaren, die immense Kosten verursachen, erst einmal absehen. Meditation oder Yoga-Übungen lassen sich ganz umsonst zu Hause durchführen und auch die Weiterbildung im Bereich der fernöstlichen Religionen kostet kein Geld. Denn das bisschen Esoterik sollte dazu dienen, dass Sie mehr Ruhe und Frieden in ihren Alltag bringen und nicht aufgrund von hohen Seminar-Rechnungen und Co. noch mehr Stress verspüren.
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