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„Tag gegen den Lärm“ am 27. April 2011

„Tag gegen den Lärm“ am 27. April 2011

Immer mehr Kinder und Jugendliche haben einen Hörschaden. Daten der Techniker Krankenkasse (TK) zeigen: 2006 haben rund 50 von 1.000 TK-versicherten Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre ein Hörgerät verschrieben bekommen. 2010 waren es schon rund 63 von 1.000. Das entspricht einem Anstieg von 26 Prozent.

„Die Lärmbelästigung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen“, erklärt Sabine Hilker, Fachbereichsleiterin Hilfsmittel bei der TK. „Schon Kleinkinder sind heutzutage lauten Geräuschen wie zum Beispiel vom Straßenverkehr oder Fernseher ausgesetzt. Bei den Jugendlichen sind es vor allen Dingen technische Geräte wie Handy und MP3-Player, die dem Gehör bei Dauerberieselung langfristig schaden können. Ein MP3-Player erreicht durchschnittlich einen Pegel von 95 Dezibel. Ab 85 Dezibel gilt Lärm bereits als gehörschädigend.“

Im Gehörgang befinden sich viele kleine Härchen – sogenannte Haarsinneszellen – mit denen der Schall aufgenommen wird. Wie bei einem Rasen schadet es nicht, wenn man einmal drüber läuft. Aber geht man zehn Mal über dieselbe Stelle, bricht der Rasen ab. „Wer regelmäßig viel und laut Musik hört, bei dem brechen nach und nach die Haarsinneszellen im Gehörgang ab. Diese wachsen nicht mehr nach. Das bedeutet, Hörverlust ist nicht heilbar“, so Hilker.

Deswegen sollten besonders Jugendliche beim Musikhören zwei Regeln beachten: den Regler nicht auf volle Lautstärke drehen und immer wieder Musikpausen einlegen, damit sich das Ohr wieder erholen kann.

Bei Babys und Kleinkindern ist Vorsorge besonders wichtig. Nur Kinder, die gut hören, können problemlos sprechen lernen. In Deutschland kommt eines von 1.000 Kindern mit einer beidseitigen Hörstörung zur Welt. Seit Anfang 2009 können Eltern daher mit ihren Neugeborenen einen Hörtest durchführen. Je früher der Hörschaden festgestellt und behandelt wird, desto besser kann man den Kindern helfen.

Vorsicht gilt auch bei Mittelohrentzündungen. Fast ein Drittel aller Kinder war bis zum dritten Lebensjahr bereits betroffen. In der Folge kann es auch hier im schlimmsten Fall zum Hörverlust kommen. Daher rät die TK den Eltern, mit ihren Kleinen gleich zum Kinderarzt zu gehen, sobald die Ohren schmerzen.

Zwar kann ein gutes Hörgerät das gesunde Ohr nie ersetzen, doch auch für die Kleinsten gibt es schon die passende Hilfe: Für schwer- hörige Kinder übernimmt die TK die Kosten für digital programmierbare Hörhilfen komplett ohne Zuzahlung.

Quelle Text und Bild: Techniker Krankenkasse

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