Es gibt wahrscheinlich kaum etwas Schöneres, als sich nachts in frisch bezogene Bettwäsche zu kuscheln. Das Betten beziehen ist dabei denkbar einfach. Trotzdem hat wohl jeder eine andere Meinung zum Thema „Wie oft soll das Bett frisch bezogen werden?“. Dabei spielt nicht nur die Hygiene eine Rolle, sondern auch die Jahreszeit, die Qualität der Bettwäsche und das Waschverhalten.
Inhalt
Bettwäsche wechseln: jeden Tag oder jeden Monat?
Ob Sie lieber jede Nacht in einem frisch gemachten Bett schlafen wollen oder es Ihnen reicht alle paar Wochen die Laken zu wechseln, ist eine persönliche Präferenz. Jedoch sollten Sie wissen, dass unsere Bettwäsche einiges aushalten muss. So verliert der Mensch im Durchschnitt rund 0,5 bis 2 Liter Wasser in der Nacht. Besonders im Sommer führt das vermehrte Schwitzen dazu, dass Bettwäsche und Laken schneller anfangen schlecht zu riechen und sich Bakterien einnisten können. Damit die Bettwäsche länger frisch bleibt ist es ratsam sie über den Tag aufzuhängen und auszulüften. Die Faustregel für das Wechseln der Bettwäsche besagt: spätestens alle zwei Wochen im Sommer und alle vier Wochen im Winter. Wer jedoch krank war, sollte gleich nach der überstandenen Krankheit das Bett frisch beziehen. Besetzen Haustiere regelmäßig das Bett, ist es ebenfalls ratsam öfter zu waschen. Wer viel raucht, sollte die Bettwäsche häufiger wechseln, da sich der Rauchgeruch in den Haaren festsetzen kann und so auf die Bettwäsche übertragen wird.
Das Kissen ist eine Keimschleuder
Bei Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte oder Neurodermitis, ist ein häufiger Wechsel der Bettwäsche ebenfalls angebracht. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei das Kissen bekommen, denn auf unseren Kissen tummelt sich ein wahrer Mikrokosmos von Bakterien, Pilzen und Milben. Wer zu Akne oder Hauptproblemen neigt, kann von einem häufigen Wechseln des Kopfkissenbezuges profitieren, da die Gesichtshaut jede Nacht in Kontakt mit dem Kissen kommt und eine gute Brutstätte für Bakterien ist. Forscher einer britischen Studie konnten in Testkissen, die bei den Probanden mehrere Monate oder Jahre im Einsatz waren, sogar eine Vielzahl an Pilzsporen nachweisen. So fanden die Forscher bei den synthetisch gefüllten Kissen 16 verschiedenen Pilzarten und bei den Daunenkissen rund 12. Gefährlich ist es vor allem der Aspergillus fumigatus, der rauchgraue Gießkannenschimmel, der größtenteils bei Polyester-Kissen gefunden wurde und das Immunsystem schädigen kann. Statt immer nur die Bezüge zu waschen, ist es also auch ratsam öfter mal das ganze Kissen reinigen zu lassen.
Hochwertige Bettdecken sind wichtig
Die Frische der Bettwäsche hängt auch von der Qualität und dem Material der Bettdecke, Kopfkissen und Laken ab. Natürliche Materialien, wie Daunen, Seide oder Lyocell lassen genug Luft zirkulieren, sodass sich das Bett nicht zu sehr erwärmt. Des Weiteren lassen sich viele Daunendecken und Kopfkissen, im Gegensatz zu Polyester-Gemischen, auch bei hohen Temperaturen in der Maschine waschen. In Verbindung mit einem Vollwaschmittel, das aufgrund des zugesetzten Bleichmittels Bakterien besser abtötet als ein einfaches Color-Waschmittel, können die Daunendecken so jahrelang frisch gehalten werden. Bei Daunendecken kommt es jedoch verstärkt auf die Qualität, den Anteil der Daunen und die Fertigung an. So müssen die Karos komplett geschlossen sein und die Füllung bei 90 Prozent Daunenanteil liegen. Für den Sommer gibt es auch spezielle dünne Sommerdecken, die, durch einen Bezug aus Seide oder Kamelflaumhaar, Temperatur gut ausgleichen.
Auch, wenn die Bieber-Bettwäsche Ihr Lieblings-Bezug sein sollte, ist es ratsam, je nach Jahreszeit, strategisch zu wechseln. Für den Sommer eignen sich vor allem Leinen- oder Seiden-Bezüge, da sie kühlen und Feuchtigkeit gut absorbieren können, hochwertige Mikrofaser ist ebenfalls geeignet, da sie saugfähig ist. Baumwolle und Jersey-Stoffe könne, je nach dicke des Stoffes, ganzjährig zum Einsatz kommen, da sie sehr pflegeleicht sind. Bieber ist zwar ebenfalls saugfähig, aber, aufgrund der sehr wärmenden Eigenschaft, eher etwas für den Winter.
Bild: Evok20/shutterstock.com