Radikales Fasten, bei dem der Körper entgiftet werden soll, bewirkt nicht selten das Gegenteil. Eine Fastenkur kann besonders bei übergewichtigen Menschen und Personen, die so einem großen Teil mit Umweltgiften, Pestiziden oder Alkohol belastet sind, zu einer wahren Giftschwemme führen. Bei Personen mit entzündlichen Erkrankungen lieferten Fastenkuren jedoch schon gute Ergebnisse und auch die Psyche kann durch den Nahrungsmittelverzicht auf Zeit gestärkt werden.
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Fasten: Gifte sammeln sich im Körper an
Fasten gilt landläufig als Allheilmittel gegen Unwohlsein und Übergewicht und soll den Körper entgiften. Aber genau das Gegenteil kann der Fall sein. Denn durch den abrupten Verzicht auf feste Nahrung können sich Gifte im Körper ansammeln. Eine kanadische Studie mit übergewichtigen Menschen, die sich einer Magenbypass-Operation unterzogen haben, zeigt, dass die Probanden, aufgrund der verringerten Nahrungsmittelzufuhr, nicht nur an Gewicht verlieren, sondern sich auch Gifte im Körper ansammeln. Die Gifte stammen zum Beispiel von Pestiziden aus Lebensmitteln, Alkohol oder anderen Umweltgiften. Bei einer Diät oder Fastenkur werden die Fettdepots des Körpers attackiert, die auch als Lager für diese nicht verwertbaren Schadstoffe dienen. Die Giftstoffe, wie DDT oder Dioxin gelangen ins Blut und zu den Organen und können den Körper regelrecht überschwemmen.
Entschlackt der Körper wirklich?
Fasten-Freunde preisen immer wieder die entschlackende Wirkung des kurzfristigen Nahrungsverzichtes an. Stoffwechselprodukte, die der Körper nicht verwerten kann, werden jedoch jeden Tag aufs Neue über Haut, Darm, Niere oder Lunge ausgeschieden. Das Ansammeln der sogenannten Schlacken im Körper ist aus diesem Grund nicht wissenschaftlich bewiesen. Gezieltes Heilfasten kann jedoch auch seinen Nutzen haben, denn bei Menschen mit Krankheiten, die auf Entzündungen basieren, kann eine Fastenkur laut dem Naturheilkunde-Experte Bernhard Uehlekeden den Körper physiologisch umpolen. Gleiches gilt auch für den Darm. Eine Darm Entschlackung kann, laut einer Studie der Klinik Blankenstein, die Immunabwehr des Darms stärken. Auch wird dem Fasten ein psychologischer Wert zugeschrieben, denn der Verzicht auf Essen setzt eine starke Willenskraft voraus und sorgt bei dem Fastenden für eine Erfolgserlebnis und neue Erfahrungen.
Ob Fasten also eine positive Wirkung auf den Körper hat, hängt wahrscheinlich von den individuellen Voraussetzungen hab. Wenn Sie es einmal selber mit dem Fasten versuchen wollen, sollten Sie jedoch immer im Vorfeld einen Arzt konsultieren und es mit der nahrungsfreien Zeit nicht übertreiben.
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