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Deutsche haben wenig Vertrauen in Lebensmittelqualität

Deutsche haben wenig Vertrauen in Lebensmittelqualität

Nur 15 Prozent der Deutschen halten „bio“ für eine gesündere Alternative

Angesichts der letzten Lebensmittelskandale um dioxinhaltiges Futtermittel hat das Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag der ARAG die Deutschen nach ihren Ernährungsgewohnheiten gefragt.

Dabei standen – mit einigem zeitlichen Abstand – die Nachwirkungen dieser Vorkommnisse auf das Vertrauen der Deutschen in die Lebensmittelqualität und auf mögliche Veränderungen auf das Einkaufsverhalten im Mittelpunkt.

Das Ergebnis: Die Deutschen stehen zwar der Lebensmittelqualität skeptisch gegenüber. Aber ihr Ernährungsverhalten ändern sie deswegen nicht nachhaltig.

Die Mehrheit ist misstrauisch

Ob BSE, Gammelfleisch oder Dioxin in Futtermitteln – eins haben alle Lebensmittelskandale gemeinsam: Sie stoßen auf großes Medieninteresse. Wie reagiert aber der Verbraucher auf diese Berichte?

Die repräsentative Befragung vermittelt dazu ein klares Bild: Über die Hälfte der Deutschen (50,1 Prozent) äußerte die Befürchtung, die Lebensmittelskandale seien nur die „Spitze eines Eisberges“. Besonders deutlich urteilen diejenigen, die für die Ernährung ihrer Familie verantwortlich sind: Bei 71,0 Prozent der Hausfrauen und Hausmänner hat das Vertrauen in die Lebensmittel deutlich gelitten. Im Gegenzug glauben 41,6 Prozent der Befragten, dass es sich bei den Skandalen um Einzelfälle handele und die Lebensmittelqualität in Deutschland gut sei. Mehr als zwei Drittel aller Befragten, nämlich 69,5 Prozent, waren auch der Meinung, die Verursacher der Skandale müssten noch stärker als bisher zur Verantwortung gezogen und gegebenenfalls bestraft werden. Am deutlichsten wird diese Meinung von Verbrauchern in NRW vertreten.

Wie viel hilft „bio“?

Mit Blick auf die offenbar regelmäßig wiederkehrenden Lebensmittelskandale stellt sich die Frage nach den Alternativen zur industriellen Nahrungsmittelfertigung. Insgesamt halten 15,3 Prozent der Deutschen Bio-Produkte für die gesündere Alternative und kaufen diese überwiegend oder sogar nur noch.

Dabei unterscheiden sich die Akzeptanzwerte zwischen dem Westen und dem Osten der Republik deutlich: Während 18,2 Prozent der Westdeutschen überwiegend auf Bio-Produkte setzten, sind es im Osten lediglich 4,4 Prozent. Immerhin meinen ein Viertel aller Westdeutschen (25,8 Prozent), auch Bio-Produkte seien belastet und deren Verzehr mache gar keinen Unterschied. In den neuen Bundesländern liegt diese Skepsis mit 37,3 Prozent sogar noch höher.

Mit den unterschiedlichen Einkommensverhältnissen in Ost und West ist dieser hohe Akzeptanzunterschied von Bio-Produkten nicht zu erklären. In Ost wie West erklärten je 16,5 Prozent der Befragten, dass sie sich Bio-Ware nicht leisten können. Insgesamt scheint die Bereitschaft der Deutschen, mehr Geld für eine gesündere Ernährung auszugeben, gering zu sein: Lediglich 9,5 Prozent gaben an, dafür bewusst tiefer in die Tasche zu greifen.

Nachwirkungen der Skandale sind schwach

Nach dem letzten großen Lebensmittelskandal um Dioxin im Futtermittel für Hühner ging der Abverkauf von Eiern drastisch zurück, bei unbelasteten Bio-Eiern hatten Supermärkte demgegenüber Engpässe. Die ARAG wollte wissen, wie nachhaltig solche Reaktionen der Verbraucher auf längere Sicht sind. Jeder Fünfte (20,4 Prozent) antwortete, er hätte schon einmal das Ess- und Einkaufsverhalten nach einem Lebensmittelskandal geändert.

Von längerer Dauer waren die guten Vorsätze aber nur bei 11,4 Prozent der Befragten. Das bedeutet, dass praktisch 80 Prozent der Deutschen ihr Ernährungsverhalten auch kurzfristig nicht angepasst haben.

Quelle Text: http://www.ARAG.de

Quelle Bild: © Peter von Bechen / pixelio.de

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