Die Magersucht ist die schwerste Erkrankung, die die Psychiatrie kennt.
Unbehandelt ist die Gefahr, an einer Magersucht zu sterben etwa doppelt so hoch, wie bei einer schweren depressiven Störung.
In einer wissenschaftlichen Studie wurde jetzt herausgefunden, dass neben äußeren Einflüssen auch eine genetische Mutation die Entstehung einer Magersucht wesentlich beeinflusst.
Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Entstehung einer Magersucht nicht allein auf soziale Einflüsse zurück zu führen. Für eine neue Studie wurden 128 Schwesternpaare aus Wien, London und Barcelona untersucht.
Bei jeweils einer Schwester war die Anorexia nervosa, die Magersucht, ausgebrochen, die andere hingegen war gesund. Bei denjenigen, die unter der Erkrankung litten, fanden die Wissenschaftler eine genetische Veränderung des Serotonintransports.
Bei früheren Studien war herausgefunden worden, dass genetische Mutationen auch bei Personen, die unter schwerer Depression leiden, nachgewiesen werden konnte. Eben diese Erkenntnisse legte das Team der Wissenschaftler zu Grunde, um herauszufinden, ob diese Veränderungen auch für die Entstehung einer Magersucht begünstigend sind.
Im Ergebnis konnte nun diese Theorie bestätigt werden. So wurden als wesentliche Faktoren für die Entstehung einer Anorexia nervosa sowohl eine genetische Mutation, als auch die schon zuvor bekannten äußeren Faktoren wie beispielsweise Stressfaktoren wie belastende Ereignisse im Leben der von der Magersucht betroffenen jungen Frauen, zwischenmenschliche Probleme oder auch auf den Körper bezogene spöttische Kommentare sowie der elterliche Erziehungsstil festgehalten. Diese Erkenntnisse sollen nun bei einer Behandlung und Therapie von Magersucht helfen.
Statistisch gesehen ist die Anorexia nervosa eine Erkrankung, unter der hauptsächlich junge Frauen und Mädchen leiden. In 95 Prozent aller Fälle sind die Personen, bei denen eine Magersucht diagnostiziert wird, Mädchen und junge Frauen ab 14 Jahren.