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Schwangerschaft als Einstieg in die Alternativheilkunde

Schwangere Frau in rotem Kleid sitzt am Fenster.

Schwangerschaft als Einstieg in die Alternativheilkunde

Neusten Erkenntnissen zufolge ist die Schwangerschaft bzw. die Geburt des eigenen Kindes oft für viele Frauen der Einstieg in die Alternativmedizin. Wie Hebammen diesen Prozess fördern und welchen Platz im Leben die alternativen Heilmethoden nach der Geburt einnehmen, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Schwangere Frau in rotem Kleid sitzt am Fenster.
Akupunktur, Globuli, Duftbäder: Die Zahl der alternativen Therapien rund um die Schwangerschaft und Geburt sind vielfältig.

Studie zeigt: Schwangere bevorzugen alternative Heilmethoden

Bei der eingangs schon erwähnten Studie handelt es sich um eine Metaanalyse, die ein Team rund um die Wissenschaftlerin Helen Hall an der Monash University (Australien) durchgeführt hat. Die den Forschern zur Verfügung stehenden Daten wurden aus der ganzen Welt angefordert, so auch aus Deutschland, den USA und Großbritannien. Zur Datenerhebung wurden Fragebögen an Geburtskliniken geschickt. Diese Aufgabe übernahmen in Deutschland die Ärzte André Beer und Thomas Ostermann. 481 Klinken waren dazu bereit, Auskünfte zum Thema „Alternativmedizin rund um die Geburt“ zu erteilen. Das Ergebnis der Studie zeigt eindeutig, dass die zum Teil immer noch als Humbug diffamierte Alternativmedizin von Schwangeren gerne in Anspruch genommen wird.

Alles zum Wohle des Kindes

So lautet das Credo vieler schwangeren Frauen: Sie verzichten auf Alkohol und Zigaretten, ernähren sich abwechslungsreich und achten auf ihre Gesundheit. Sollte diese dennoch im Laufe der Schwangerschaft einmal angeschlagen sein, verzichten viele werdende Mütter auf Medikamente der klassischen Schulmedizin. Wieso? Alle Stoffe, welche die Mutter in ihren Körper aufnimmt, gelangen in geringeren Konzentrationen auch in den Körper des Babys. Um das Ungeborene zu schützen, wollen viele Mütter ihrem Kind keine „unnatürlichen“ Substanzen zumuten. Dieser Überlegung schließt sich ein weiterer Gedanke an, der viele Mütter quält: Die Sorge vor Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von Medikamenten auftreten könnten. Aus diesen beiden Faktoren ergibt sich, dass werdende Mütter während der Schwangerschaft den Wunsch, auf natürliche Weise geheilt zu werden, viel stärker verspüren als zuvor.

Globuli und Akupunktur in Geburtskliniken

Diesem Wunsch versuchen Hebammen nachzukommen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass 65 bis 100 Prozent der befragten Hebammen Therapien aus dem Feld der Alternativmedizin anbieten. Zudem verweisen bis zu 96 Prozent aller Geburtshelferinnen ihre Klientinnen an anderen Experten der natürlichen Heilkunst. Auch aus den deutschen Geburtsklinken sind alternative Therapien laut Studie nicht mehr wegzudenken. Akupunktur zur Geburtsvorbereitung wird von 94,1 Prozent der befragten Klinken angeboten, auf homöopathische Mittel, wie Globuli, schwören 83 Prozent der Kliniken.

Wenn das Interesse geweckt ist

Äußerst spannend ist auch, dass die während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett kennengelernten traditionellen Therapien bei manchen Frauen dauerhaftes Interesse an der Alternativmedizin wecken. Bei einigen geht das sogar soweit, dass sie sich dazu entschließen, selbst eine Ausbildung zur Heilpraktikerin zu absolvieren. Als solche sind sie auch sehr gefragt, denn eine kürzlich erschienene Umfrage des Gesundheitsportals „www.apotheken-umschau.de“ hat ergeben, dass 16,8 Prozent der 657 Befragten zuerst einen Profi, also einen Heilpraktiker, konsultiert, bevor sie homöopathische Heilmittel einnehmen.

Foto: Twonix Studio/ Shutterstock.com