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Gynäkologisches Krebszentrum in Sachsen

Gynäkologisches Krebszentrum in Sachsen

Erstes Gynäkologisches Krebszentrum in Sachsen nimmt Arbeit auf

Das neu unter dem Dach des Universitäts KrebsCentrum (UCC) etablierte Gynäkologische Krebszentrum – es ist das erste seiner Art in Sachsen – präsentierte sich am 12. März erstmals den Gynäkologen des Freistaats. Im Rahmen eines Symposiums im Kinder-Frauenzentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden stellten namhafte Referentenden aktuellen Erkenntnisstand bei Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen der weiblichen Fortpflanzungsorgane vor.

Mit der Anfang März erfolgreich abgeschlossenen Zertifizierung setzen Klinikum und UCC den Weg fort, möglichst vielen Krebspatienten eine individuelle, durch interdisziplinäre Tumorkonferenzen abgestimmte Therapie anzubieten.

Die Patientinnen werden strikt nach den nun zertifizierten Qualitätsstandards behandelt. Sie stellen unter anderem sicher, dass die Therapie jeweils dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht. Das Gynäkologische Krebszentrum ist bereits das vierte Organzentrum unter dem Dach des UCC. „Ziel des neuen Zentrums ist eine ausgezeichnete Behandlungsqualität, die den an Krebs erkrankten Frauen sowohl eine längere Lebensdauer, als auch eine höhere Lebensqualität ermöglicht“, sagt Prof. Wolfgang Distler.

Der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum leitet zugleich das neue Organzentrum. „Auch bei der Behandlung von Frauen mit Krebserkrankungen spielen fachliche aber auch gesundheitspolitische Aspekte, eine immer größere Rolle. Mit dem jetzt etablierten Gynäkologischen Krebszentrum haben wir auch auf diesem Fachgebiet Strukturen geschaffen, die den Anforderungen einer modernen Versorgung von Krebspatienten jederzeit gerecht werden“, sagt Prof. Gerhard Ehninger, Geschäftsführender Direktor des Universitäts KrebsCentrums.

Die neuen Strukturen erfüllen auch die Forderungen der Fachgesellschaften wie beispielsweise der Deutschen Krebsgesellschaft. Hierzu gehören ein zertifiziertes Qualitätsmanagement für die gesamte Behandlungskette, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten, die Teilnahme an wissenschaftlichen Studien, das Einhalten der gültigen Therapieleitlinien, die Beteiligung an Forschungsvorhaben sowie die Aus- und Weiterbildung von Ärzten zu spezialisierten Onkologen.

Ab sofort werden alle Patientinnen, die sich mit einer gynäkologischen Krebserkrankung im Dresdner Uniklinikum vorstellen, in dem neuen Zentrum behandelt. Sie erhalten hier eine moderne Tumortherapie, deren Modalitäten innerhalb interdisziplinärer Tumorkonferenzen regelmäßig aufeinander abgestimmt werden.

Ein umfassend ausgebildetes, erfahrenes und fachübergreifendes Team ist für die Diagnostik, die komplexen gynäkologischen Operationen, die anschließenden Chemo-, Hormon- und Immuntherapien und Bestrahlungen sowie die Nachsorge verantwortlich. Es besteht vor allem aus Ärzten, Schwestern, Physiotherapeuten sowie Psychologen und Sozialarbeiter, die die Patientinnen in der gesamten Behandlungszeit kontinuierlich betreuen.

Die Mitgliedschaften der Klinik für Frauenheilkunde in der Studiengruppe der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) mit der Auszeichnung als „Regionalleitzentrum Ovarialkarziom“ und im Deutschen Konsortium „Familiärer Brust- und Eierstockkrebs“ sind Ergebnis des langjährigen Engagements im Bereich der gynäkologischen Onkologie.

Zudem bietet das Zentrum ein breites Spektrum von sowohl operativen Studien als auch Therapiestudien an, die die Uni-Frauenklinik abwickelt. Patientinnen der Tumorrisikosprechstunde haben zudem die Möglichkeit, an einem intensivierten Früherkennungsprogramm für Brustkrebs teilzunehmen. Dieses Programm wird deutschlandweit in allen Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs im Rahmen einer Versorgungsforschungsstudie angeboten.

Die Schwerpunkte des Gynäkologischen Krebszentrums sind unter anderem große onkologischen Operationen, in welche Spezialisten der Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie der Urologie und Plastischen Chirurgie einbezogen werden. Über die Spezialsprechstunden für familiären Brust- und Eierstockkebs (BRCA-Gene) und erblichen Darm- und Gebärmutterkrebs (HNPCC-Gene) finden die neuesten Erkenntnisse der Tumorgenetik frühzeitig Eingang in die klinische Beratung.

Früherkennung und Prävention werden auch in unserer Dysplasiesprechstunde mit eigenem zytologischen Labor umgesetzt. Dieses Angebot richtet sich an Frauen, bei denen eine Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses diagnostiziert wurde.

Die nächsten nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft anerkannten Gynäkologischen Krebszentren finden sich in Berlin, Jena und Halle.

Weitere Informationen:
http://www.uniklinikum-dresden.de/gyn

http://www.ago-ovar.de/de/spezial/1_2_2/studienleitgruppe
http://www.krebshilfe.de/brustkrebszentren.html

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Das Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) ist bundesweit eines von elf „Onkologischen Spitzenzentren“ der Deutschen Krebshilfe e.V.

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