Vaginismus erfolgreich behandeln
Noch immer gibt es den Mythos, dass Frauen während des Geschlechtsverkehrs einen Scheidenkrampf bekommen können und so den Penis in der Scheide sozusagen gefangen nehmen.
Diese Form des Scheidenkrampfes allerdings gehört in die Welt der Sagen und Legenden.
Dennoch gibt es Frauen, deren Scheideneingang sich reflexartig derart verengt, dass selbst der Versuch einen Tampon einzuführen zum Scheitern verurteilt ist.
Normalerweise ist die Scheide und auch der Scheideneingang sehr dehnungsfähig. Das Einführen eines Tampons ist daher kein Problem, auch beim Geschlechtsverkehr kommt es unter normalen Umständen zu keinen Problemen. Anders ist dies bei Frauen, die unter Vaginismus leiden.
Dieses Leiden betrifft zumeist junge Frauen. Der Vaginismus ist dabei ein reflexartiges unwillkürliches Anspannen des vorderen Scheidendrittels. Sobald etwas in die Scheide eindringen soll, ziehen sich die Muskeln zusammen.
Eine gynäkologische Untersuchung ist damit schmerzfrei kaum möglich, ebenso wenig wie das Einführen eines Tampons oder gar ein Geschlechtsverkehr. Unterschieden wird dabei zwischen zwei Formen des Vaginismus. Die Primärform tritt bereits während der Pubertät auf, zu der Sekundärform kann es bei Frauen beispielsweise nach einer Operation oder Geburt kommen.
Allerdings ist der Vaginismus nicht unveränderbar. Das größte Problem allerdings ist zumeist, dass die betroffenen Frauen das Problem nicht thematisieren. So ist es nicht selten, dass diese Frauen schon seit Jahren in einer Partnerschaft leben, sexuell zwar aktiv sind, aber noch nie mit dem Partner Verkehr hatten. Erst im Falle eines Kinderwunsches kommt daas Problem zur Sprache.
Eine Behandlung ist daher immer nicht nur mit der Frau, sondern mit beiden Partnern der Beziehung durchzuführen. Unter der Anleitung eines Sexualtherapeuten, durch Gespräche und mit speziellen Übungen lässt sich der Vaginismus nach und nach heilen.